30.06.2016

Mittsommerlauf 2016

“Singing in the Rain” beim 21. Mittsommerlauf

Zahlreiche Teilnehmer, großartige Stimmung und gute Ergebnisse in Wallau

Die diesjährige Auflage des Wallauer Mittsommerlaufs bot ein Erlebnis der ganz besonderen Art für Teilnehmer, Zuschauer und Organisatoren. Keiner der Beteiligten konnte sich erinnern, dass es bei einer der bisherigen 20 Veranstaltungen einmal so stark geregnet hätte wie in diesem Jahr. Wer aber befürchtet hatte, dass die Wetterkapriolen sich negativ auf den Ablauf, die Ergebnisse oder die Stimmung auswirken würden, konnte mit Freude feststellen, dass dies ganz und gar nicht der Fall war.

Zwar traten nicht alle der knapp 1900 gemeldeten Starter tatsächlich zu den Läufen an, aber die Teilnehmerzahl war immer noch erfreulich hoch. Knapp 1600 Läuferinnen und Läufer, allein mehr als 1000 auf der 10km-Strecke, kamen ins Ziel. Wie immer hatte das Organisationsteam unter der Leitung von Alexander Seitz, Roswitha Kleber, Walter Gabel und Martina Sinkovic die Veranstaltung akribisch geplant und sich auf den Ansturm der Läuferscharen vorbereitet. Dass diese Vorbereitung auch besondere Ereignisse mit einbezogen hatte, zeigte sich, als die ersten heftigen Regenschauer etwa 30 Minuten vor dem geplanten Start des ersten Bambinilaufs nieder gingen. Fleißige Helfer sorgten mit Besen und Schippen dafür, dass der Sportplatz, und hier insbesondere der Startbereich und Zieleinlauf, nicht gänzlich zu einem Schlammbad wurden. Die Laufsprecher Christian Seitz und Wolfgang Exner leisteten durch ihre aufmunternde Moderation – glänzend unterstützt vom Laufpaten, dem Welthandballer Henning Fritz – ihren Beitrag zu der geradezu fröhliche Stimmung rund um Start und Ziel. Sie hielten alle Beteiligten auf dem Laufenden bezüglich notwendiger Änderungen des Zeitplans. So starteten die Bambiniläufe 15 Minuten später als geplant. Henning Fritz nahm sich die Zeit, gerade den Kindern ein paar ermunternde Worte und gute Ratschläge mit auf die Strecke zu geben. Wenigstens hatten alle Kinder dann das Glück, ihre Läufe ohne Regen zu absolvieren. Als es kurz darauf wieder heftig regnete, wurde auch der 3km-Lauf noch einige Minuten verschoben. Danach hatte sich dann das Wetter beruhigt, und Henning Fritz konnte den Startschuss zum Hauptlauf “nur” 15 Minuten später als geplant geben. Allen Läufern und besonders den Eltern der kleinsten Teilnehmer gebührt ein großes Dankeschön für das disziplinierte Verhalten vor und nach den Starts.

Die Läufe selbst konnten fast ohne Beeinträchtigung durch das Wetter durchgeführt werden, und es wurden auf allen Strecken beachtliche Ergebnisse erzielt.

Beim Bambinilauf konnte Raphael Gräfe aus Wallau seinen Sieg bei den Jungen aus dem letzten Jahr wiederholen. Er verbesserte seine Zeit in diesem Jahr auf 3:32 Minuten. Die Plätze 2 und 3 belegten Jona Haas (WLV, 3:36) und Benjamin Natus (WLV, 3:37). Bei den Mädchen siegte Madeleine Winter vom TV Diedenbergen in 3:37 vor Lina Heid (WLV, 3:43) und Johanna Marwitz (LG Domburg, 3:45).

Den Schnupperlauf über 3 km gewann der 16-jährige Felix Spitz von der TSG Limbach in 10:26. Er startete zum 3. Mal in Wallau, vor 2 Jahren über 3 Kilometer und letztes Jahr über 10 km. Die Plätze 2 und 3 belegten Luis Börkey, 11 Jahre, vom TV Waldstraße Wiesbaden in 10:31 und Marc Börkey, 41 Jahre, vom TV Waldstraße in 10:32. Bei den Mädchen bzw. Frauen gewann Johanna Schneider (15 Jahre) vom TV Waldstraße Wiesbaden in 11:15. Zweite wurde ihre Vereinskollegin Ronja Schindel (16 Jahre) in 11:33. Sie hatte in den beiden letzten Jahren den Lauf gewonnen. Dritte wurde Miriam Ruoff (14 Jahre, TV Idstein) in 11:49. Sie war im letzten Jahr Zweite. Aus Wallauer Sicht sehr erfreuliche Ergebnisse waren der vierten Platz von Pauline Seitz in 12:07 und der sechste Platz von Francesca Kleber in 12:58.

Im Hauptlauf über 10 km siegte mit Demeke Wosene von der LG Rüsselsheim ein Debütant. Seine Siegerzeit von 31:43 ist die schnellste der letzten 9 Jahre und die viertbeste in der Geschichte des Mittsommerlaufs. Den zweiten Platz in 34:20 belegte mit Ilyas Yonis Osman vom TV Waldstraße Wiesbaden ein weiterer Debütant. Der Drittplatzierte Marius Overdick (22 Jahre) vom TV Lorsbach, der nach 34:56 ins Ziel kam, ist über die 10 km auch ein Debütant, allerdings ein guter Bekannter in Wallau. Er lief schon 4-mal den Bambinilauf und 5-mal den Schnupperlauf; diesen gewann er in den Jahren 2011 und 2012.

Bei den Frauen siegte Franziska Krull von der LG Karlstadt-Gambach-Lohr in ausgezeichneten 38:25, der drittbesten Siegerzeit in den letzten 10 Jahren, bei ihrem dritten Start in Wallau (im Jahr 2013 auf Platz 3). Zweite wurde Karin Schenk vom TV Waldstraße Wiesbaden in 39:08. Sie hatte im Jahr 2012 schon einmal den zweiten Platz belegt. Dritte wurde Svitlana Smitiukh (TB Wiesbaden) in 40:46, die Siegerin des Jahres 2014.

Auch der Sonderpreis für die beste Wallauer Leistung wurde wieder vergeben. Hier wird jede erzielte Zeit nach Umrechnungsfaktoren, die von internationalen Leichtathletikverbänden anerkannt sind, auf eine über alle Altersklassen vergleichbare Zeit umgerechnet. Für jedes Alter – jedes Jahr – gibt es einen individuellen Faktor, mit dem die erzielte Zeit multipliziert wird. Das Ergebnis entspricht der vergleichbaren Zeit eines 25jährigen Läufers bzw. einer 25jährigen Läuferin. Die Zeiten werden getrennt nach Männern und Frauen ermittelt, weiterhin gibt es Punkte für jede Zeit, so dass Leistungen von Männern und Frauen verglichen werden können. Den Sieg errang hier wie im vergangenen Jahr Petra Losert. Ihre Zeit von 48:27 für eine 53jährige Läuferin entspricht 41:11 in der Klasse W25 oder 717 Punkten. Auch der zweite Platz ging an dieselbe Läuferin wie im vergangenen Jahr: Gerlinde Ewald kam in 55:31 ins Ziel, was für eine 60jährige Läuferin der Zeit von 42:57 in der W25 oder 644 Punkten entspricht. Dritter wurde Dirk Janz. Sein Ergebnis von 40:27 in der M45 entspricht 36:48 in der M25 oder 468 Punkten.

Der älteste Teilnehmer mit 80 Jahren war Otmar Weigel aus Massenheim, der seinen 10. Mittsommerlauf absolvierte und das Ziel in der guten Zeit von 1:22:00 erreichte.
Neben den guten Ergebnissen der Spitzenläufer trugen auch die vielen Hobbyläufer, die mit Begeisterung auf der Strecke waren, zum Gelingen der Veranstaltung bei. Alle waren, wie immer in Wallau, von der großartigen Stimmung an der Strecke und der Unterstützung durch die Zuschauer begeistert. Auch die letzten wurden mit großem Applaus angespornt. Es wurde berichtet, dass gerade für diese am Anstieg zum letzten Kilometer in der Rathausstraße das Lied “Highway to Hell” aus den Lautsprechern dröhnte. Das passte genau so gut wie das Motto “Singing and Dancing in the Rain” zu dem gelungenen Gesamteindruck.
Den Ausklang der Veranstaltung bildeten Siegerehrung und die wie in jedem Jahr ausgezeichnete Verköstigung mit Würsten, Broten, Kuchen, Waffeln und Getränken. Hier allerdings war festzustellen, dass manche Läufer aufgrund der Temperaturen und es vielen Regens etwas früher als sonst nach Hause gingen.

Begeisterung für den Wallauer Mittsommerlauf auch jenseits des großen Teichs

Einen Mittsommerlauf der besonderen Art absolvierte Marlen Tomosieski am letzten Freitag, den 17. Juni 2016. Marlen wohnte bis kurz nach dem Mittsommerlauf 2015 noch mit Ihrer Familie in Wallau in der Taunusstrasse.
Die beiden Söhne, Blake und Luke, waren beim Bambinilauf in den letzten Jahren regelmäßig am Start. Da sie selbst noch nie beim Mittsommerlauf gestartet ist, hatte die ehemalige Wallauerin die Idee, in ihrer neuen Heimat Hackettstown, New Jersey, USA einen eigenen Mittsommerlauf über 10 km zu bestreiten. Das Besondere: Sie wollte den Lauf trotz der Zeitverschiebung parallel zum Start des Hauptlaufs hier in Wallau absolvieren: Gesagt getan. Das Organisationsteam übersandte ihr per Mail eine Startnummer, die sie sich ausdruckte. Leider erreichte das Mittsommerlauf-Shirt nicht mehr rechtzeitig die USA, sodass Marlen insoweit etwas improvisieren musste.

Mittsommerlauf Mittsommerlauf

Auf den Fotos sind Marlen und ihre Söhne Blake und Luke nach dem erfolgreichen Parallelstart des 10 km Mittsommerlaufs in den USA zu sehen- das Wetter war an diesem Freitag offensichtlich deutlich besser als in Wallau: Eine tolle Idee ! Echte laufbegeisterte Fans hält eben auch ein Ozean nicht von der Teilnahem ab. Oder: Liegt auch ein Kontinent dazwischen: Laufen verbindet auf ewig mit Wallau und den Wallauern!