04.07.2023

26. Mittsommerlauf

1400 Starter – beste Bedingungen
26. Wallauer Mittsommerlauf: Es „lief“ wieder rund beim TV Wallau

Nach dem letztjährigen „Revival“ zum 25. Jubiläum nach zwei Jahren Corona-Pause konnte der TV Wallau in diesem Jahr endlich wieder in gewohnter und bewährter Form den Wallauer Mittsommerlauf veranstalten. Passend dazu strahlte das Wetter mit Sonnenschein und angenehmen Lauf-Temperaturen. Wenn in der Vergangenheit oft auch mal ein kleiner Regenschauer dabei vorbeischaute, war in diesem Jahr durchgängig Kaiserwetter angesagt. Erstmals fand die Veranstaltung wieder zentral auf und in den Sportanlagen rund um die neue Ländcheshalle und den neuen Sportplatz statt, die neben ihrer tollen Funktionalität auch rein optisch ein markantes Highlight des sportlichen Wallaus darstellen. So hatten die Organisatoren ein sehr schönes Umfeld für alle Sportler und Besucher geschaffen, was sich auch in einer gelösten Atmosphäre rund um den Lauf niederschlug. Es war rappelvoll, die Helfer versorgten und betreuten alle Gäste in der gewohnt vorzüglichen Art, kurz: man hätte es sich nicht schöner vorstellen können!
Die Starts für alle Läufe waren dieses Mal direkt auf dem neuen Kunstrasenplatz von dem man dann, angefeuert durch die zahlreichen Zuschauer auf die Straßen durch den Wallauer Ortskern einbog. Ein tolles Bild, eine tolle Atmosphäre, wie sie auch die beiden Laufsprecher Christian Seitz und Wolfgang Exner immer wieder hervorhoben.

Deutsche Meisterin im Weitsprung als Laufpatin: Xenia Stolz

Xenia Stolz, die während ihrer sehr erfolgreichen sportlichen Karriere im Weitsprung eher kürzere Distanzen gewohnt sein dürfte, schickte charmant und gut gelaunt die Läuferinnen und Läufer auf die Strecken rund um Wallau. Rund 1400 „Finisher“ erreichten angestrengt, aber sichtbar zufrieden, unter großem Beifall den Wallauer Sportplatz, wo sie anschließend mit isotonischen Getränken wieder bestens betreut in Empfang genommen wurden!
Besonders sympathisch: Xenia Stolz kam nicht nur gekonnt ihrer Rolle als Starterin nach, nein, sie hatte auch noch Tipps für die Läuferinnen und Läufer parat! So motivierte Sie nicht nur tatkräftig, sondern riet beim Bambini-Lauf den vielen laufbereiten Jüngsten des großen Starterfeldes unter anderem „Gleichmäßig Laufen, nicht zu schnell angehen!“. Xenia Stolz bewies eindrucksvoll, wie gerne sie der Veranstaltung als Laufpatin vorstand und welche Verbundenheit sie auch heute noch mit „ihrem“ Sport – der Leichtathletik – zeigt.

Top-Leistungen in den Hauptläufen, Neue Sieger und Streckenrekord beim 3-KM-Lauf

Auf der längsten Laufstrecke über 10 km wiederholte der letztjährige Gewinner Robert Unger seinen Sieg und blieb mit 32:53min dabei rund 10 Sekunden unter der Zeit bei seinem Vorjahressieg. Sein Vereinskamerad Karl Hempel folgte ihm mit einer Zeit von 34:18min auf Platz zwei – ein Doppelsieg, über den sich Spiridon Frankfurt bestimmt sehr freut. Mauritz Ehry vom VfL Münster REA CARD Triathlon Team, der einzige „2000er“-Jahrgang in der Top-Ten des diesjährigen Laufes, erreichte mit 35:25min als Dritter das Ziel auf dem Sportplatz.
Franziska Althaus, die im letzten Jahr bereits mit einer Fabelzeit ihren 3. Sieg in Wallau erlief, hinterließ auch in diesem Jahr einen starken Eindruck und baute Ihre Serie aus: Mit 37:58min gewann die Läuferin für den TV Waldstraße Wiesbaden erneut und war auch innerhalb des Gesamtteilnehmerfeldes unter den 10 schnellsten Läuferinnen und Läufern überhaupt. Yasemin Simon-Pfeiffer von der LSG Goldener Grund Selters/Ts. wurde mit 40:30min zweite Siegerin und lief vor Christina Schießer, die wie die Laufsieger bei den Männern ebenfalls für Spiridon Frankfurt startete, mit 42:20min ins Ziel ein.
Doch auch der Nachwuchs beeindruckte auf der Hauptstrecke! Leni Dreßler gewann mit 47:59 Minuten bei der weiblichen Jugend vor Klara Strohkendl (48:08 min) und Paula Rissom (49:46 min), während bei der männlichen Jugend natürlich der junge Gesamtdritte Mauritz Ehry das Feld anführte, David Fischer mit 39:51 Minuten und der erst 2008 geborene Max Luca Schmidt mit 41:32 Minuten folgten ihm auf den Plätzen 2 und 3.

Auf der 3km-Strecke des Globus Laufes stand ein neuer Name an der Spitze der Ergebnisliste. Clemens Bauer vom TV Waldstraße Wiesbaden legte die Messlatte für zukünftige Läufe zudem noch höher: Mit 9:28min unterbot er den erst im letzten Jahr aufgestellten Streckenrekord um weitere 5 Sekunden. Um Platz 2 und 3 fand ein knappes Duell auf der Strecke statt. Roland Bednarz von den „Scientists for Future“ aus Mainz entschied dieses mit 10:13min für sich gegen Julian Burow von der LG Rüsselsheim mit ebenfalls starken 10:23min.

Auch bei den Frauen steht mit Lina Rittgen vom TV Waldstraße Wiesbaden ein neuer Name auf dem höchsten Treppchen des Siegerpodests. Mit 11:33min lief sie ihrer Vereinskameradin und dreimaliger Seriensiegerin Pauline Seitz um genau 10 Sekunden knapp aber entscheidend davon. Anouk Zander aus Hofheim komplettierte die weibliche Bestenliste mit 12:22min auf Platz 3.

In den 3 Wertungskategorien des 1km Schüler-Laufs gewann bei den männlichen Schülern Jahrgang 11-13 Lars Ramberger mit 3:35minn vor Theodor Tuscher, beide vom Wiesbadener Leichtathletik Verein, und Julian Roy aus Hofheim, die mit 3:47 Minuten den Lauf beendeten.
Als in der Gesamtliste starke 5., 6., und 7. Platzierte gewannen bei den Schülerinnen Laura Yiyi Tan vom Hofheimer Schwimmclub, Paula Kuhlen vom TV Wallau und Lana Schmidt vom Wiesbadener Leichtathletik Verein jeweils nur mit 1 Sekunde Unterschied mit 3:50, 3:51 und 3:52min bei den Schülerinnen der Altersklasse 11-13 Jahre.
Den 1km-Lauf der Jahrgänge 2014-2015 entschied Lukas Türk vom TuS Nordenstadt für sich. Das Orts-Duell gewann er vor den beiden für den TV Wallau startenden Tyler Reith und Vincent Pohl. Seine 3:50 min waren mit 4:01 und 4:05min nicht zu schlagen.
Knapp hinter dem Sieger kamen in der Gesamtwertung auf dem 2., 3. und 4. liegend bereits die Schülerinnen der Altersklasse ins Ziel. Laetitia Koch vom Wiesbadener Leichtathletik Verein beendete ihren Lauf nach 3:54min. Lilly Schmitz, ebenfalls vom WLV, und Anabell Wulf vom TV Wallau folgten ihr mit 4:01min nur knapp über der magischen 4-Minuten-Grenze auf den Plätzen.
Mit 4:03min erreichte Miró Baumgart vom TuS Nordenstadt bei den Jüngsten der Jahrgänge 2016-2018 das Ziel nach 1 Km. Ihm folgte Vincent Hoffmann nach 4:17min, knapp vor Henrik Naeve vom FV Delkenheim mit 4:21min.
Als Erste der Schülerinnen dieser Altersklasse erreichte Leni Woitschell aus Wiesbaden das Ziel nach 4:54min. Nur 3 bzw. 4 Sekunden später folgten ihr bereits Lia Kreuz vom TV Wallau und Elisabeth Schneider vom TV Lorsbach.

Ihre erste Wettkampf-Luft geschnuppert haben dürften die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 500m Bambini-Laufs. Quasi einmal von der neuen um die alte „Ländcheshalle“ ging der Weg für die 2017 bis 2019 geborenen Kinder. Dabei kam Kerem Aldemir sogar noch unter 2 Minuten wieder auf dem Sportplatz an. Mit 1:59min gewann der Nachwuchsläufer des TuS Nordenstadt vor Jona Larem von der SG Wildsachsen und Maximilian Gummrich vom TV Wallau. Mit 2:04 und 2:06min boten die beiden sich ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Plätze 2 und 3. Mit 2:08min kam dann mit Lena Schwarz bereits die Siegerin bei den Mädchen ins Ziel. Ihre Vereinskameradin vom TV Wallau Julina Stolz, die Tochter der Laufpatin, folgte ihr mit 2:14min auf Platz 2 und Hamza Boudou komplettierte das Siegertreppchen schließlich nach bereits 2:15min.

Und er läuft, und läuft und läuft….
Bereits zum 26. Mal kommen alljährlich weit mehr als tausend Laufbegeisterte nach Wallau. Dieses Jahr waren es nach den „mageren“ Corona-Jahren wieder fast 1400. Alle Läufe mitgemacht hat aber nur noch einer: Martin Treisbach vom TuS Massenheim ist seit Anfang an dabei. Und seine Leistungen bleiben dabei nahezu unverändert. Erneut blieb er unter einer Stunde und beendete den diesjährigen Lauf gekonnt mit 55:13min. Auch Gerhard Friedrichs von der TG Weilbach war schon sehr oft in Wallau am Start: Mit Jahrgang 1941 war er der älteste Teilnehmer. Älter war nur noch bei den Frauen Hannah Schink aus Obersthausen mit Jahrgang 1940.

Mario Kleber erneut siegreich, Petra Losert starke Zweite, viele Schnelle vom „TV Wallau“
Mario Kleber konnte als einziger Wallauer und damit als wahrer „Lokalmatador“ seine Altersklasse gewinnen. In sehr ordentlichen 39:43min beendete er die 10km der Altersklasse M50 genau 10 Sekunden vor Andreas Spinner, der ebenfalls aus Wallau kommend hier an den Start ging. Florian Venino war mit 44:55min der drittschnellste für Wallau an den Start gehende Läufer über die 10Km-Strecke.
Top auch die Leistungen der Wallauerin Christina Kreuz, die für das Team von Sponsor Pauls Bauernhof sowohl ihre Altersklasse W 30 beim 3km-Globuslauf in 12:32min gewann, als auch den 2. Platz in der W 35 beim 10 km-Lauf in 45:51min erringen konnte.
Petra Losert belegte in ihrer Altersklasse W60 einen tollen 2. Rang mit 56:57min und gewann den Sonderpokal für die beste Wallauer Leistung.
Katharina Reusswig mit 52:17 Minuten startete als schnellste Frau für den TV Wallau durch. Ihr folgten Emilia Seitz mit 55:20 Minuten und Charlotte Schmidt mit 55:26 Minuten.

Helferinnen und Helfer wieder in Bestform
Bemerkenswert ist auch der unglaubliche Zuspruch, den die Abteilung seit nun mehr als einem Viertjahrhundert immer wieder erfährt: Rund 200 Helferinnen und Helfer machen es von Jahr zu Jahr möglich, dass diese wahre Groß-Veranstaltung immer wieder in dieser vielfach gelobten „Wohlfühl-Atmosphäre“ stattfinden kann: Auf- und Abbau, Startnummernausgabe, Kuchenspenden, am Verkauf, am Grill, an den Wasserstellen, als Streckenposten, beim Getränkeholen und und und…. Alles wird liebevoll und mit Herzblut organisiert und durchgeführt. Souverän auch wieder die Streckensicherung durch Landespolizei, städtischem Ordnungsamt und der Wallauer Feuerwehr. Das Rote Kreuz war sofort im Falle eines Falles zur Stelle. Aber auch das Wallauer Publikum macht diesen Lauf zu einem Fest: Anfeuerungsrufe, Applaus, Klatschen und Motivieren: All das bietet Wallau „seinen“ Läuferinnen und Läufer. Und die konnten auch dieses Jahr wieder den Lauf in vollen Zügen genießen!

Erdbeerdoping und Läuferbrot
Neben dem speziell für die Veranstaltung gebackenen Laufbrot der Bäckerei Schießer wurde auf der Strecke bei km 3 wieder das schon traditionelle „Edbeerdoping“ des Scholzenhofs gereicht. Im Ziel gab es dann für das Startnummernpfand neben dem kernigen Laufbrot für jeden, der wollte, ein Schälchen Erdbeeren von Pauls Bauernhof.

Organisationsteam verjüngt und zufrieden
Das Organisationsteam rund um Abteilungsleiterin Roswitha Kleber und Gesamtorganisator Alexander Seitz blicken zufrieden auf die gelungene Veranstaltung und mit Zuversicht der Zukunft entgegen. Denn auch dieses Jahr ist es nicht nur gelungen, einen erfolgreichen Lauf durchzuführen. Mehr noch: Gerade junge Leute aus dem Verein sind neu auch in entscheidende Positionen des Orga-Teams gerückt: So wurde nach 25 Jahren aktivster Arbeit beim Mittsommerlauf (und vielen Jahren unermüdlicher Arbeit für die Abteilung Turnen/Leichtathletik) Walter Gabel für die Organisation der Helferinnen und Helfer und der Verpflegungsstände zum „Lehrmeister“ für Tom Pinter. Dieser übernahm einen großen Teil der Arbeit bei der Essensversorgung und schafft so einen nahtlosen Übergang bei den sehr arbeitsintensiven Vorbereitungen rund um den attraktiven Lauf. Auch die T-Shirt-Organisation konnte bei Gabi Schuchardt in neue Hände gegeben werden. So aktiv gelingt dem Verein auch hier immer wieder der so wichtige Generationenwechsel.
Mit 1400 Finishern konnte der 26. Mittsommerlauf locker die Teilnehmerzahl von 2022 überbieten. Letztjährig traten etwas mehr als 1100 Läufer an. In diesem Jahr wurde es also endlich wieder so richtig schön voll auf dem Gelände um das neue Sportfeld Wallaus. Der Blick nach vorne passt zum Wetter des Tages und mit all diesen Eindrücken und Emotionen geht es gestärkt und zufrieden in die Vorbereitung des 27. Mittsommerlaufes 2024.

Bericht: Karsten Schindler