26.02.2020

Etwas unter Wert geschlagen

Eigentlich war der TV Wallau schon sehr stolz, zu den achte besten Teams Deutschlands zu gehören, die am vergangenen Wochenende in Schwarzenbek um die Deutsche Meisterschaft der Jugend kämpften. Allzu hoch waren die Erwartungen vor dem Turnier nicht. In den Gruppenspielen gegen Freiburg und Spandau rechnete man sich keine Chancen aus und gegen Fürstenfeldbrück hoffte man auf zumindest ein Unentschieden, wenn auch dieser Gegner als knapp stärker eingestuft wurde.
Nach beschwerlicher Anreise am Freitag mit Staus und acht Stunden Fahrzeit ging es direkt in die Halle, um sich für die beiden Turniertage einzuspielen. Abends waren alle Spieler vor 10 Uhr im Bett, man konnte die Motivation bei allen Spielern spüren. Samstag morgen waren dann alle bereits vor 8 Uhr an den Tischen, um sich auf die erste Partie gegen Freiburg vorzubereiten. Gegen den Topfavoriten begann man überraschend gut und hätte durch Thurgood/Reifschneider fast in Führung gehen können, ehe sich die Breisgauer noch mit 6:0 durchsetzten. Angesichts der Tatsache, dass Freiburg im gesamten Turnierverlauf alle Spiele mit 6:0 gewann, war dies nicht weiter tragisch. Gegen Spandau lief es dann von Anfang an viel besser. Beide Doppel waren umkämpft, Thurgood/Reifschneider konnten ihres gewinnen. Anschließend gelang jedem der vier Spieler ein Sieg und eine Niederlage im Einzel, so dass ein überraschender Punktgewinn verbucht werden sollte. Es begann die große Rechnerei. Der Halbfinaleinzug war zum Greifen nah, da auch Spandau gegen Freiburg klar verlieren würde und man mit einem eigenen klaren Erfolg gegen Fürstenfeldbrück Rang 2 in der Gruppe erreichen könnte. Der Start gegen Fürstenfeldbrück war dann auch richtig gut, beide Doppel wurden gewonnen und Spandau blieb gegen Freiburg ohne Punktgewinn. Die Rechnerei ging weiter. Allen war klar, das der Spitzenspieler Toth von Fürstenfeldbrück seine beiden Einzel gewinnen würde, so dass man alle anderen Spiele gewinnen musste. Im hinteren Paarkreuz gelang dies Maurice Kolling und Alex Süptitz, Max Reifschneider fand aber gegen Dellinger nicht ins Spiel, so dass Wallau nur 4:2 nach dem ersten Einzeldurchgang führte. Reifschneider wehrte sich gegen Toth mit allen Mitteln, musste aber am Ende den dritten Gästepunkt hinnehmen, während Dylan Thurgood gegen Dellinger gewann. Damit stand es 5:3, doch dies würde fürs Halbfinale nicht reichen. Die Niederlagen von Maurice Kolling und Alex Süptitz zum 5:5 waren zwar ärgerlich, für den Ausgang nach der Vorrunde nicht mehr entscheidend. Trotz starker Leistung war der Traum vom Halbfinale gescheitert und am Sonntag ging es nur noch um Rang 5 bis 8.
Wieder war die Mannschaft früh in der Halle, bereitete sich gewissenhaft auf das Duell gegen die bis dahin punktlosen Spieler aus Jever vor, doch sobald das Spiel begann, merkte man, dass es diesmal nicht rund laufen sollte. Beide Doppel gingen verloren und man lief dem Vorsprung bis zum 2:4 hinter her. Als dann zu Beginn des zweiten Einzeldurchgangs Max Reifschneider und Dylan Thurgood verloren, stand das 2:6 fest. Tiefe Enttäuschung machte sich breit, da man zum ersten Mal im Turnier den Eindruck hatte, gegen ein schwächeres Team gespielt zu haben. Während Spandau an den Nachbartischen einen Halbfinalerfolg gegen Jena feierte und ins Endspiel gegen Freiburg einzog, musste der TVW erneut gegen Fürstenfeldbrück an die Tische, um wenigstens nicht Letzter zu werden. Nach vier anstrengenden Partien gingen alle Spieler schon einigermaßen müde in das Spiel, gaben alles, fanden aber nicht mehr zur Form des ersten Turniertages. Erneut wurden beide Doppel verloren und nach dem ersten Einzeldurchgang lag man mit 2:4 zurück, obwohl Max Reifschneider diesmal gegen Dellinger klar gewann. Auch gegen den starken Toth hatte Max Siegchancen, verpasste den fünften Satz aber nur knapp. Als dann Mannschaftsführer Dylan Thurgood gegen Dellinger in vier Sätzen verlor, war das Turnier für den TVW zu Ende. Bei der Siegerehrung wurden die Wallauer für einige starke Leistungen im Turnier gelobt, es war aber nur ein schwacher Trost. Außer Freiburg, die deutlich stärker als alle anderen Mannschaften waren, gab es keinen Gegner im Turnier, gegen den der TVW chancenlos gewesen wäre. Als Fazit bleibt eigentlich stehen, dass vor dem Turnier die Erwartungen klein waren, dank guter Leistungen die Erwartungen stiegen und am Ende etwas enttäuscht wurden.

Es spielten: Max Reifschneider 2:7, Dylan Thurgood 3:6, Maurice Kolling 3:4, Alex Süptitz 3:4, Reifschneider/Thurgood 2:3, Kolling/Süptitz 1:4.

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