21.09.2016
Toller Pokalfight des TV Wallau
Nachdem der TV Wallau in der ersten Runde des Krombacher Kreispokals den Kreisoberligisten FC Germania Okriftel im Elfmeterschießen mit 5 : 3 besiegen konnte, mussten die Spieler um Trainer Gert Kramp am Dienstag, den 20.09.2016, gegen den Gruppenligisten Germania Weilbach antreten. Der Dreiklassenunterschied schreckte wohl viele Wallauer Zuschauer ab, denn es kamen relativ wenig Zuschauer auf den Wallauer Sportplatz. Dabei verpassten sie aber eine sehr gute Leistung der Wallauer Mannschaft in einem spannenden und bis zum Schluss brisanten Pokalfight. Bedingt durch die Gewöhnungsphase der Gäste an den Wallauer Hartplatz hatte der TV Wallau den besseren Start und hätte gleich zu Beginn in Führung gehen müssen. Doch sowohl Dennis Kaiser (5.) als auch Nassir Bendadda (8.)setzten sich zwar bei schnell vorgetragenen Angriffen gekonnt durch , ihre beiden Torschüsse gingen aber knapp daneben oder wurden vom Weilbacher Keeper Asmeron gehalten. Natürlich fanden die läuferisch und spielerisch besseren Weilbacher dann schön langsam zu ihrem Spiel, hatten mehr Spielanteile, aber die herausgespielten Chancen waren nicht zwingend genug. Aaron Schlotterer hatte noch die beste Torchance, fand seinen Meister aber in Wallaus Keeper Ireneusz Wronski (27.), der mit einem guten Reflex zur Ecke klären konnte. Ein Schuss aus 18 Metern auch von Schlotterer (33.), der auf die Latte fiel und ein Schuss von Marc Matter über die Latte nach einem Zuspiel von Daniel Massfeller blieben die einzigen Weilbacher Chancen vor der Pause. Und das war bedingt durch eine konzentrierte Abwehrarbeit der Wallauer, mit großem Laufpensum in allen Mannschaftsteilen und aber auch mit etlichen Entlastungsangriffen, die aber außer einigen Eckstößen nichts Nennenswertes nach vorne brachten. Und das obwohl Trainer Kramp die Hälfte der Stammspieler der ersten Mannschaft arbeitsbedingt mit Spielern der zweiten Mannschaft ersetzen musste.
Nach der Pause erhöhten die Weilbacher das Tempo deutlich und drängten auf die Entscheidung. Das führte natürlich zu etlichen brenzligen Situationen in und um den Wallauer Strafraum, die Viererabwehrkette mit Solte, Fischer, Lenwell und Herrmann sowie die Sechser Zimmer (ab 53. verletzungsbedingt Janes) und Finckh konnten die Angriffsbemühungen immer wieder stoppen. Und wenn es mal nicht klappte, war Torhüter Wronski zur Stelle. Mit einer sensationellen Parade kratzte er einen Schuss von Jakobi (59.) aus dem Winkel. Nach dem anschließenden Eckball pfiff Schiedsrichter Niklas Siefert (Kelkheim) ein Handspiel von Marvin Fischer und auch den Strafstoß des ehemaligen Wallauer Jugendspielers Marc Mattern (60.) konnte Tormann Wronski über die Latte lenken. Und als er dann auch noch einen sehr guten Schuss von Schlotterer parieren konnte (67.), wurden die Weilbacher langsam unruhig, denn ihnen lief die Zeit davon. Und das zurecht, denn es war kaum zu glauben, wie engagiert die Hausherren auch kurz vor Schluss zu Werke gingen und verdient das 0 : 0 bis zur 90. Minute retteten. Dann kam der große Auftritt des bis dahin fehlerlos agierenden Schiedsrichters Seifert. Zuerst verwarnte er Tormann Wronski wegen angeblicher Zeitverzögerung beim Abstoß, dann zeigte er fünf (!) Minuten Nachspielzeit an, obwohl in dem fairen Spiel keine Unterbrechungen wegen Verletzungen, geschweige denn Tore zu verzeichnen waren. Und als die 95 Minuten rum waren, ließ er trotzdem weiterspielen, bis nach einem Eckball der Weilbacher drei Wallauer im Kampf um den Ball zu Boden gingen und die Weilbacher Spieler schon abdrehten. Da ertönte in der 98. Minute aber nicht der Schlusspfiff, sondern ein Elfmeterpfiff wegen angeblichem gefährlichen Spiel der Wallauer. Der eingewechselte Pierre Massfeller verwandelte den Strafstoß zum verdienten Sieg für Germania Weilbach, die Verlängerung wäre aber eine gerechte Belohnung für eine aufopferungsvoll kämpfende Wallauer Mannschaft gewesen. Vielleicht sollte der HFV bei der Nominierung der Schiedsrichter für Abendspiele zuerst nachfragen, ob diese gewillt sind, eventuell auch in die Verlängerung zu gehen.
Es spielten: Ireneusz Wronski, Timo Solte, Roy Herrmann (85. Dominik Ronde), Mike Zimmer (53. Sascha Janes), Florian Finckh, Arthur Folgmann, Nassir Bendadda, Dennis Kaiser, Joshua Lenwell, Muhammad Tariq, Ersatzspieler: Alexander Zaschke.