11.11.2018

Stellungnahme zum Spiel Viktoria Sindlingen III - TV Wallau II

Am 3. Oktober war unsere zweite Mannschaft bei Viktoria Sindlingen III zu Gast. Zum Spiel war kein Schiedsrichter erschienen, sodass sich ein Sindinger dazu bereit erklärte, die Partie zu pfeifen. Da uns dies bereits beim Gastspiel in Zeilsheim passiert war, dass ein Zeilsheimer die Partie pfeifen musste, wollten wir eigentlich in diesem Spiel schon von vorneherein nicht antreten. Doch vor der Entscheidungsfindung hatten wir recherchiert: Bei einem Nichtantritt hätten wir die Partie direkt mit 0:3 verloren. Somit standen wir vor der Wahl: Gegen 12 Mann zu spielen oder gleich mit 0:3 verlieren. Wir entschieden uns für Ersteres.

Hatten wir Wallauer anfangs daran gedacht, dass er die Partie halbwegs normal und motiviert pfeifen würde, so änderte sich dies jedoch schon im frühen Verlauf der Partie.
An ein geregeltes Spiel war über die komplette Spieldauer nicht zu denken, da der Schiri im Fünf-Minuten-Takt das Spiel unterbrach, um mit Spielern, Trainern oder Zuschauern seine Entscheidungen zu diskutieren. Diese Diskussionen wurden stets mit der Aussage beendet: “Ich bin kein Schiri, ihr wolltet doch, dass ich pfeife.“ Schwere Fouls wurden auf beiden Seiten generell nicht gepfiffen. Immer wenn Wallauer Spieler gefoult wurden, forderte der “Schiedsrichter” die Sindlinger dazu auf den Ball zurückzuspielen anstatt konsequent zu auf Freistoß , anstatt einen Freistoß zu pfeifen. Ein glasklares Foul an Nassir Bendadda im Fünfmeterraum wurde zwar gepfiffen – allerdings auf Freistoß zwischen Sechzehner und Seitenlinie entschieden. Bei einem Luftzweikampf wurde unserem Spieler Alexander Diry mit einem Ellbogenschlag die Nase gebrochen – es gab nicht einmal Freistoß. Zwei Sindlinger Tore sind aus Kontersituationen nach diesen krassen Fehlentscheidungen entstanden.
Nachdem ein Spieler von einem Spieler aus Sindlingen lautstark und für jeden zu hören als “Fotze” beschimpft wurde, fragte dieser Spieler den Schiri ob er dies auch gehört hätte. Der Schiri antwortet wie folgt: “Ja, ich kann ihm aber keine rote Karte geben, ich kenne ihn.”

Selbst wenn kein ausgebildeter Schiedsrichter die Partie gepfiffen hat: All das waren haarsträubende Entscheidungen, die den Spielverlauf komplett zerstört und auf den Kopf gestellt haben. Der Höhepunkt kam dann in der 65. Minute, als unser Spieler Ismail Bendadda nach einem Zweikampf plötzlich aufgefordert wurde, den Platz zu verlassen. In Unkenntnis sämtlicher Regeln gab der “Unparteiische” Bendadda eine Zeitstrafe. Als unser Spieler sich weigerte den Platz zu verlassen und zum Schiri sagte, dass es keine Zeitstrafen im Fußball gibt antwortet der Schiri nach einer Diskussion: „Ich schwör bei Allah ich fick dich.“

Auf Grund der oben geschilderten Vorfälle, war an ein geordnetes Fußballspiel nicht mehr zu denken und wir haben in der 65 Minute entschieden, nicht mehr weiter zu spielen.
Da beim Sportgericht quasi Aussage gegen Aussage steht und kein Offizieller (leider ja auch kein Schiedsrichter) zugegen war, war uns bereits vorher klar, dass das Urteil wohl gegen den TV Wallau ausgehen würde, mit der entsprechenden, für den TVW sehr empfindlichen Geldstrafe im dreistelligen Bereich. Vor dem Spiel hatten Trainer und Team einem Anpfiff des Spiels zugestimmt, nachdem der Sindlinger schon um Verständnis gebeten hatte, dass er kein richtiger Schiedsrichter sei. Da hatten wir allerdings noch nicht das Ausmaß im Kopf, wie sehr ein Schiedsrichter ein Spiel zu Gunsten seiner Farben verpfeifen kann.

Umso geschockter sind wir in Wallau über das weitere Urteil, den Spieler Ismail Bendadda, der wirklich absolut nichts gemacht hatte und Opfer der Willkür eines dahergelaufenen “Schiedsrichters” wurde, nun auch noch für satte sechs Spiele zu sperren. Wenn schon Aussage gegen Aussage steht, dann hätte das Sportgericht zumindest auch unsere Stellungnahme, die wir in gekürzter Fassung so auch eingereicht hatten, mit in die Urteilsfindung miteinbeziehen können. Das Urteil liest sich aber so, als wenn man möglichst schnell den Fall ad acta legen wollte, ohne sich wirklich mit dem vorliegenden Material auseinanderzusetzen.