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09.09.2019 Hirnlos ins Verderben geschlittertAm sechsten Spieltag der Saison bekam es der TVW mit dem SV Fischbach zu tun. Für einen Kunstrasen war der Platz wirklich in einem bescheidenen Zustand, es lag sehr viel Granulat auf dem Grün im idyllischen Örtchen. Wallau begann konzentriert, lief den Gegner früh an und war zunächst überlegen. Das Pressing lieferte den gewünschten Erfolg: Der SVF verzettelte sich oftmals im Aufbauspiel, spielte den Ball bedrängt ins Aus oder – noch besser – der TVW verzeichnete Ballgewinne tief in des Gegners Hälfte. Folgerichtig dann auch die frühe Führung der Gäste. Nach einem Einwurf fackelte René Wenning nicht lange und nagelte den Ball volley sehenswert aus 25 Metern ins lange Eck (5.). Eine Viertelstunde später vergab Wenning dann die riesige Möglichkeit aufs 2:0. Ein Abschlag von Benny Wagner wurde immer länger, beide Innenverteidiger kamen nicht an den Ball und so lief Wenning frei aufs Tor – schoss aber kläglich drüber. Die nächste gute Chance vergab kurze Zeit später Lucas Wilson, auch er lief von links aufs Tor zu, doch sein Schuss mit dem schwächeren Rechten landete in den Armen des Keepers. Nur eine Minute später war das Spiel dann beendet für Wilson: Abseits des Geschehens ließ er sich zu einer Dummheit hinreißen und sah folgerichtig den roten Karton – ein Bärendienst für den TVW. Es könnte 4:0 stehen… Denn das Spiel fing nun langsam an, hektisch zu werden. Immerhin stellte sich Fischbach auch nicht viel cleverer an: Andreas Papathaniasoy flog nach Meckerns mit Gelb-Rot runter (32.). Die Unterzahl währte so nur sieben Minuten. Und kurz vor der Halbzeit gelang das 2:0. Ein langer Abstoß war für die Fischbacher Defensive erneut ein unlösbares Rätsel. Wenning lief den Verteidigern davon, passte an den langen Pfosten, von wo Mateusz Wloszynski auf 2:0 stellte (40.). Und nur zwei Minuten später war Wloszynski nach einem Abstoß wieder (!) frei durch, doch er vergab freistehend. Es hätte zur Halbzeit also gut und gerne 4:0 stehen müssen, von Fischbach kam in der Offensive herzlich wenig. Defensive vogelwild nach der Pause Das änderte sich jedoch mit dem Seitenwechsel. Wesentlichen Anteil hatte die Hereinnahme von Fischbachs Hendrik Sexauer. Der agile Dribbler bewegte sich geschickt zwischen den Linien und war kaum in den Griff zu kriegen. Fischbach bekam generell mehr Zugriff aufs Spiel und entwickelte plötzlich Torgefahr. Und dann ging es Schlag auf Schlag: In der 52. Minute zog Sexauer ansatzlos ab und überraschte damit vermutlich Benjamin Wagner ein wenig, der einen Schritt zu weit vor dem Tor stand und die Bogenlampe passieren lassen musste. Die zuvor noch sattelfeste Wallauer Defensive hatte nun überhaupt keinen Zugriff mehr. Daniel Canton ließ nur eine Minute später die Riesenchance zum 2:2 verstreichen. In der 57. Minute war es dann soweit: Sexauer lief völlig frei aufs Tor zu und verwandelte zum Ausgleich. Nochmal Rot, noch ein Gegentor Wallau wankte bedenklich, doch fing sich halbwegs noch und es entwickelte sich wieder ein halbwegs ausgeglichenes Spiel. Das machte dann Marvin Fischer mit der nächsten absolut überflüssigen Aktion zunichte. Er warf einen Ball in Richtung eines Fischbacher Betreuers und sah die Rote Karte (72.). Es hieß also 10 gegen 9. Doch Wallau wechselte sogar noch einmal offensiv – Rene Wenning kam für Sechser Anil Akca wieder rein. Und es gab sogar noch ein paar Halbchancen für Wallau, doch so richtige Torgefahr konnte man nicht mehr entfalten. Auch Fischbach verzettelte sich immer wieder, doch einen Lucky Punch hatten sie noch im Köcher. Timo Heckenmüller wurde im Mittelfeld nicht attackiert und schlenzte den Ball ins lange Eck, das 3:2 in letzter Minute für den SVF. Das war dann auch der Endstand, den man nach der ersten Halbzeit absolut für nicht möglich gehalten hatte. Diese Niederlage und vor allen Dingen das Zustandekommen ist ohne Frage ein herber Rückschlag für den TVW. Hoffen wir, dass sich das Team schnell berappelt – am Freitagabend geht es gegen den FC Schloßborn. Danach ist Kerb angesagt. Es spielten: Wagner – Lenwell, Imlau, Maiworm, Banert – M. Jung, Wilson Akca, M. Fischer – Wloszynski, Wenning. |